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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 14.09.2005


Die weisse Massai
Christiane Sanaa

Die Schweizerin Carola verliebt sich in Kenia in den Samburu-Krieger Lemalian und beschließt, ihm in den afrikanischen Busch zu folgen. Eine mutige Liebesgeschichte zwischen zwei Welten beginnt




Die Schweizerin Carola (Nina Hoss) verbringt ihre Ferien gemeinsam mit ihrem Freund Stefan (Janek Rieke) in Kenia. Der Urlaub in einer typischen Ferienanlage ist paradiesisch und findet jenseits des alltäglichen Lebens in Kenia statt.

Zum Ende der Reise trifft sie auf den Samburu-Krieger Lemalian (Jacky Ido). Er ist das Abbild des edlen Wilden. Groß und muskulös, gekleidet in der traditionellen Kleidung seines Volkes und ausgestattet mit den Waffen, die er als Hirte braucht, ist er ein Mann zum Anbeißen. Carola ist so fasziniert von ihm, dass sie sich sofort in ihn verliebt.
Für sie ist die Begegnung ein Wink des Schicksals, der sie veranlaßt, ihr Leben von Grund auf zu ändern: Sie storniert ihren Rückflug, schickt ihren Freund allein nach Hause und macht sich auf die Suche nach dem Mann, den sie nicht mehr vergessen kann.

Es folgt eine abenteuerliche Reise quer durch Kenia bis nach Maralal, wo sie die Deutsche Elisabeth (Katja Flint) kennenlernt, die mit einem Kenianer verheiratet ist. Und hier trifft sie auch wieder auf Lemalian, den sie in sein Dorf Barsaloi begleitet.
Trotz der archaischen Lebensbedingungen, ohne fließendes Wasser und Strom, ohne Supermarkt und U-Bahn, einem Leben in kleinen Lehmhütten in denen die halbe Familie gemeinsam übernachtet, beschließt sie, ihr Leben in der Schweiz aufzugeben und bei ihrem Geliebten zu bleiben.

Es beginnt ein Leben zwischen Himmel und Hölle, zwischen Romanik und harter Realität. Carola ist unglaublich widerstandsfähig und versucht mit viel Energie und Geduld ihr neues Leben in Afrika aufzubauen. Doch trotz ihres Einfühlungsvermögens in die fremde Kultur wird die Kluft zwischen ihr und ihrem Mann immer größer. Ihr vom Westen geprägtes rationalistisches Weltbild und ihr Selbstverständnis als unabhängige Frau stoßen an die Grenzen der traditionellen Vorstellungen im Dorf. Sie sind von Magie geprägt und schränken den Handlungsspielraum der Frauen so weit ein, dass ihnen durch die genitale Verstümmelung sogar der Spaß an der Liebe genommen wird. Ihre Sonderstellung als Fremde, als weiße Europäerin gibt ihr zwar gewisse Freiheiten, reicht aber nicht aus, ihr eine akzeptable und feste Position innerhalb der Gemeinschaft und innerhalb der Ehe zu geben.

AVIVA-Tipp: Der Film basiert auf dem Weltbestseller "Die weisse Massai" von Corinne Hofmann und erzählt eine wahre Geschichte. Im Vergleich zum Buch bleibt der Film zwar oberflächlich, trotzdem ist er ein schöner, romantischer Liebesfilm. Allein der Anblick der edlen Samburu-Krieger, die jeden Morgen drei Stunden damit verbringen, sich herzurichten, macht ihn sehenswert.

Die weisse Massai
Regie: Hermine Huntgeburth
Drehbuch: Johannes W. Betz
DarstellerInnen: Nina Hoss, Jycky Ido, Katja Flint, Nino Prester, Janek Rieke
Deutschland / Frankreich 2004
Dauer: 128 min
Kinostart: 15. September 2005
www.weissemassai.film.de




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Beitrag vom 14.09.2005

AVIVA-Redaktion